Provisionszahlungen in der Hochzeitsbranche

Provisionszahlungen in der Hochzeitsbranche

Noch nie von gehört, was soll das denn bitte sein, denkst du jetzt?

Genau an diesem Punkt beginnt für mein Empfinden das Problem mit Provisionszahlungen in der Hochzeitsbranche!

Eine komplett fehlende Transparenz!

Das Thema Provisionen ist der „rosa Elefant“ in der Hochzeitsbranche und da es mich immer wieder und zunehmend nervt und ich auch das Gefühl habe, es etabliert sich stillschweigend, mache ich heute dieses Fass auf!

Denn seien wir ehrlich, welcher Weddingplaner (oder auch so manche Location) sagt zu seinem Brautpaar: „Ach übrigens zusätzlich zu meinem Honorar, welches ich von euch bekomme, verlange ich noch von jedem Dienstleister, den ich bei eurer Hochzeit mit ins Boot nehme, 10 % Provision von dessen Umsatz“?!

Im Schwabenland würde man sagen, das ganze Provisionsmodell hat ein „Geschmäckle“ und für mich hat es das definitiv!

Gleich mehrere Punkte stören mich daran unfassbar!

Provisionszahlungen in der Hochzeitsbranche

Provisionszahlungen in der Hochzeitsbranche

Neben der schon erwähnten mangelnden Transparenz, denn darüber wird selbst unter Kollegen nur mit vorgehaltener Hand gesprochen, finde ich es regelrecht unseriös gegenüber den Brautpaaren.

Denn ist es nicht vielmehr so, dass ein Hochzeitspaar, das einen Wedding Planer bucht, sich neben einer perfekten Betreuung und Organisation der Feier unter Umständen auch erhofft, dass der Planer durch seine Kontakte Angebote von Dienstleistern mit einem möglichst guten Preis-Leistungs-Verhältnis einholt?

Nun interessiert dich, wie läuft das ab mit den Provisionen?

Es gibt zwei Szenarien. Der Dienstleister bekommt eine Anfrage durch die Vermittlung des Hochzeitsplaners, der angefragte Dienstleister erstellt ganz regulär sein Angebot. Nachdem das Brautpaar dieses bestätigt hat, kommt der involvierte Weddingplaner um die Ecke und teilt dem Dienstleister nebenbei mit, „Übrigens, ich bekomme jetzt 10 % des Auftragsvolumens als Provision. “Für mich ein vollständiges Now-Go und der Grund, komplett auf eine Zusammenarbeit zu verzichten!

Die zweite Variante ist, dir als Dienstleister ist im Vorfeld bekannt, dass du bei einer Kollaboration mit Planer XY Provision zahlen musst, weil dieser dir dies im Erstkontakt direkt mitteilt (das ist wenigstens aufrichtig und fair gegenüber dem Dienstleister, mir erspart es gleich die Arbeit ein Angebot zu schreiben, weil ich an diesem Punkt raus bin).

Was machst du als Dienstleister mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, wenn du in dieses Modell einsteigst?

Du schlägst die zu zahlende Provision auf dein Angebot drauf, weil 10 % der eigenen Marge verschenken, gibt kaum eine Kalkulation her …

Dadurch erhöht sich der Preis für das Brautpaar dementsprechend! 

heike-krohz-suess-und-salzig-

Falls dir gerade vor Erstaunen oder Empörung oder beidem die Spucke wegbleibt, es gibt auch gute Nachrichten zu diesem Thema.

Nicht nur ich, sondern zahlreiche sehr geschätzte Kollegen von mir sind bei diesem Provisionsspielchen komplett raus.

In 18 Jahren suess-und-salzig habe ich noch keinen Cent Vermittlungsgebühr an irgendwen bezahlt!

Das heißt all die großartigen Hochzeitsplaner & Dienstleister, mit denen ich immer wieder gerne zusammenarbeite und die ich hier auf meinem Blog aus Überzeugung vorstelle und empfehle, arbeiten ohne Provision!!!

Ob ich schon einige lukrative und interessante Aufträge durch meine Haltung verloren oder abgelehnt habe, allerdings! Ob ich es bereue?

Kein bisschen!

Es gibt einige Argument, die manche Hochzeitsplaner gerne aufführen, wenn es um den Punkt Umsatzbeteiligung geht.

Welche ich aus Gründen der Vollständigkeit bei aller kritischer Betrachtung dieses Themas nicht unerwähnt lassen möchte.

Es geht darum, dass teilweise Aufträge durch den Planer vermittelt werden, die manch ein Dienstleister allein, sei es aufgrund mangelnder Bekanntheit, nicht optimaler Präsentation der eigenen Arbeit oder schlicht infolge des Fehlens von den richtigen Kontakten niemals selbst generieren würde.

Ein Teil der Argumentation lautet auch, dass der Dienstleister sich die Mühe und den Aufwand bei der Akquise durch die Vorarbeit des Planers spart, er sozusagen das interessierte Brautpaar „auf dem Silbertablett“ ohne eignes Zutun und Engagement serviert bekommt.

Diese Argumente finde ich einigermaßen schlüssig und ich verstehe das z. B. ein Anfänger in der Hochzeitsbranche, sagt, die Zusammenarbeit mit dem Planer XY ist für mich meine einmalige Chance, Teil einer exklusiven Hochzeit zu sein, es ist mir wert, die geforderte Provision zu zahlen.

Provisionszahlungen in der Hochzeitsbranche

Nenne mich stur für mich persönlich funktioniert dieses Vorgehen dennoch nicht. Wie schon oben erwähnt die fehlende Transparenz dieses Modells ist für inakzeptabel.

Ich setzte lieber auf Vertrauen, Kompetenz und den gemeinsamen Anspruch, das Beste für ein Brautpaar abzuliefern!

Das Dienstleisterteam einer aufwendigen und anspruchsvollen Hochzeit hat etwas von einem eingespielten Orchester. Der Sound ist nur einwandfrei, wenn alle „Musiker ihre Instrumente“ perfekt beherrschen. Und das Erlebnis des Konzerts ist dann tadellos, wenn dies alle in Harmonie und mit Können tun.

Auch die schönste Hochzeitslocation ist nichts anderes als eine weiße Leinwand, eine perfekte Hülle ohne Inhalt.

Denn ohne die Floristin, die die Tische liebevoll mit Blumen bestückt, die Traurednerin, die mit ihren Worten das Paar und die Gäste berührt, den Caterer, der dafür sorgt, dass alle Eingeladenen aufmerksam bedient und mit leckerem Essen versorgt werden, der DJ mit dem Gespür für den passenden Song für eben diesen Moment, die Hochzeitstorte oder der Sweet Table, der als süßes Highlight nachhaltig in Erinnerung bleibt, verpufft all das Organisationstalent eines Hochzeitsplaners ohne die richtige Crew an Bord und auch die Location wird nicht glänzen.

Ich möchte dir damit sagen, jeder Dienstleister und jede Dienstleistung bei einer Hochzeit trägt ein kleineres oder größeres Puzzelstück zum Gelingen bei.

Für mich zählt immer, wer ist der beste und geeignetste Partner für diese Aufgabe, und nicht wer ist bereit, die geforderte (höchste) Provision zu bezahlen!

Eine Empfehlung auszusprechen ist eine Verantwortung, weswegen ich ausnahmslos Kollegen empfehle, deren Arbeitsweise mich zu 100 % überzeugt.

Meine Neutralität dabei geht dabei so weit, dass es Kollegen gibt, die ich menschlich sehr schätze, aber ihre Arbeit mich nicht begeistert.

Also empfehle ich sie auch nicht.

Wenn Provisionen im Raum stehen, dann geht ein ganzer Teil dieser Neutralität für mich verloren.

Wie sind deiner Erfahrungen und was ist deine Meinung zu diesem Thema?

An dieser Stelle noch ein Link zum tieferen Einlesen in die Materie einen gleichermaßen informativen als auch interessanten Beitrag verfasst von Svenja Schirk für den Bund der dt. Hochzeitsplaner!

 

#loveissweet

 

Heike

 

Heike Krohz

Heike Krohz

Neben meinem handwerklichen Können zeichnen mich Herzlichkeit und mein Blick für Kleinigkeiten aus. Denn ich weiß ich nach mehr als 30 Jahren Backkunst genau: Die Details entscheiden!

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