DIY Projekte…Segen oder eher Fluch für eure Hochzeit? Das kommt ganz darauf an wie ihr tickt, bzw. wie belastbar euer Nervenkostüm ist:-)
Vor einige Zeit gab es auf „Fräulein K sagt ja“ einen interessanten Blogartikel zu lesen.“ Das gestresste Hochzeitsbudget – Wo gibt’s Einsparpotenziale?“
Das man relativ schnell merkt, dass das eigene Hochzeitsbudget Dimensionen annimmt, die weit im 5 stelligen Bereich liegen, dürfte für euch Brautpaare in der Hochzeitsplanung nichts neues sein.
Früher oder später kommt jeder an den Punkt an dem die Frage aufkommt: WO KÖNNEN WIR GELD EINSPAREN?
Naheliegende Idee, wir machen vieles selber… Stichwort DIY
Klingt eigentlich ganz gut. Besonders kreative, backaffine, bastelfreudige Bräute (sorry ich weiß, es gibt auch ebensolche ausgestatteten männliche Wesen, sie sind doch eher die Ausnahme), stürzen sich mit Begeisterung in aufwendige DIY-Orgien, oft unterstützt von ganzen Scharen hilfsbereiter motivierter Freundinnen.
Soweit so gut. Alle DIY Projekte, die schon lange im Voraus in Angriff genommen werden, wie z.B. Einladungskarten basteln, PopPoms zuschneiden, Zubehör für eine Candy Bar zusammenstellen, Give Away Kekse backen, Ringkissen besticken und, und, und finde ich alles super und sinnvoll. Es macht Spaß etwas selber zu gestalten und mit netter Unterstützung von lieben Menschen sowieso!
Sehr skeptisch sehe ich allerdings alle DIY Projekte, die sehr kurz vor der Hochzeit stattfinden oder womöglich noch am Tag der Feier erlediget werden müssen, und die das Brautpaar selber übernehmen möchte. Liebe Brautpaare, bitte tut euch das NICHT an!
Dieses „DIY Verbot“ würde ich sogar noch ausweiten auf die Eltern des Brautpaares…ich weiß z.B. dass es viele (Schwieger-)Mütter mit ausgezeichneten Backkünsten gibt. Denen es ein Herzensanliegen ist, ihren Kindern eine traumhafte Hochzeitstorte zu gestalten. Das Problem an der Sache, fehlende Routine (auch ein Probebacklauf der Hochzeitstorte vermittelt nur einen Hauch von Sicherheit) Nervosität (der eigene Anspruch an das Gelingen ist megagroß), ev. ein Transport über dutzende Kilometer und das womöglich bei 35 Grad im Schatten.
Ob diese Mütter die Trauung der Kinder genießen können, die Nächte vor der Hochzeit , die ja eh schon voller Aufregung und Vorfreude angefüllt sind, ruhig schlafen können? Ich kann es mir nicht vorstellen… Bis zu dem Moment, der je nach Plan erst um Mitternacht ist , werden diese armen Schwieger-/Mütter), beste Freundinnen… bibbern und zittern ob mit ihrem Backwerk alles gut geht…
Bei meinen Tortenbesprechungen, in denen ich immer den Ablauf des Hochzeitstages mit meinen Brautpaaren durchgehe, lässt ein „machen wir am Tag selber“, immer hellhörig werden…
Kürzlich hatte ich auch eine ganz zauberhafte, sehr kreative Braut (und Mami zweier Kinder) hier sitzen, die am Tag vor ihrer Hochzeit noch große Teile eines Kuchenbuffets backen wollte. Ich hoffe sehr, ich konnte sie davon abbringen, denn hier war der Megastress schon vorprogrammiert. Dabei ist die fehlende Kühlmöglichkeit im Hochsommer und Cupcakes für 100 Personen zu lagern nur ein Problem von vielen.
Ich habe ihr stattdessen geraten sich einen Wellnesstag zu gönnen:-) und wenn überhaupt einige ihrer Freundinnen einzuspannen, und das Backwerk unter diesen aufzuteilen…, und sich bloß den Tag der Hochzeit nicht durch unnötigen Stress kaputt zumachen.
Bei einer anderen Hochzeit im vorletzten Sommer hatte die Braut sich ein ganz entzückendes Konzept für eine Candy Bar ausgedacht. Und wollte dies am Morgen vor der Trau-Zeremonie noch schnell aufbauen. Das Ende vom Lied war, dass dieser Tisch leider nur halbfertig geworden ist und nach der Trauung zum Empfang nicht annähernd so aussah wie ursprünglich geplant…
Eine andere Braut berichtete mir, das sie die Stunden vor der Trauung nutzen wolle, um die komplette Location zu dekorieren inkl. Blumen…Auch in diesem Fall habe ich versucht sie davon überzeugen, lieber die Zeit mit einem ausgiebigen „Getting Ready“ zu zelebrieren, und dafür die Blumendekoration in andere Hände zu geben…
O.K. ihr ihr denkt jetzt vielleicht, ist ja klar, dass ich als Hochzeitsdienstleister versuche so viel wie möglich zu verkaufen und DIY Projekte ja meinen Umsatz schmälern. Aber das ist wirklich nicht der Grund, warum ich das so kritisch sehe, am Tag der Hochzeit und kurz davor viel selber zumachen.
Es gibt sie sicher, die Brautpaare mit Nerven aus Stahl, sie sind mir auch schon begegnet, haben großartiges geschafft noch bis tief in der Nacht vor der eigenen Hochzeit, um völlig tiefenentspannt und fröhlich strahlend am Tag der Hochzeit in der Location einzulaufen. Aber sie sind eher eine Ausnahme!
Wenn ich an mich selber denke, auch ich hätte nicht so kurz vor der Hochzeit die Muße gehabt noch eine lange to-do-Liste abzuarbeiten. Es gibt keinen größeren Stimmungskiller als Stress, und wenn ich meinen Brautpaaren außer Sonnenschein, immer etwas von Herzen wünsche, ist es einen entspannten Hochzeitstag zu verbringen.
Mein persönliches Fazit, Selbermachen schön und gut, aber DIY Sperre am Tag vor der Feier und an der Hochzeit selber für das Brautpaar!
Dann lieber auf etwas ganz verzichten, dafür stressfrei in diesen Tag gehen!
Wie Eingangs erwähnt gibt es DIY Projekte, die durchaus positiv sind, weil diese im Vorfeld zu bewerkstelligen sind. Darum geht es dann in meinem 2.Teil der Serie „DIY, ist das die Zauberformel um euer Hochzeitsbudget zu schonen?“
Wie seht ihr das, laufen eure DIY Projekte auf Hochtouren, was sind eure Erfahrungen und Tipps in diesem Bereich?
Ich freue mich auf euer Feedback,
süße Grüße Heike
Heike Krohz
Neben meinem handwerklichen Können zeichnen mich Herzlichkeit und mein Blick für Kleinigkeiten aus. Denn ich weiß ich nach mehr als 30 Jahren Backkunst genau: Die Details entscheiden!