Interview mit AlexArts Tortenmanufaktur Wien
Liebe Alex, selten habe ich einen so spannenden Lebenslauf und Werdegang gelesen wie den deinen.
Bitte nimm meine Leser mal mit auf deine Reise von der Tiermedizin hin zur selbstständigen Konditormeisterin.
Ach ja, das Leben ist halt manchmal wie ein Soufflé – man hat einen Plan, aber am Ende geht’s ganz anders auf.
Ich wollte eigentlich Tierärztin werden, hab Tiermedizin studiert, brav alles durchgezogen. Aber irgendwann hab ich gespürt: Mein Herz schlägt nicht für den OP-Tisch, sondern für Rührschüssel, Ofenhitze und den Duft von frisch gebackenem Biskuit.
Also bin ich losgezogen. Auf den Jakobsweg 1.000 km durch Spanien, zu Fuß, mit Blasenpflastern, Sonnenbrand und Höhenmetern – und sehr viel Zeit zum Nachdenken. Danach war klar: Ich will etwas, das mich erfüllt. Etwas Echtes, das ich mit meinen Händen schaffe und das anderen Freude bringt.
Heute – rückblickend – ist‘s fast offensichtlich: Ich bin eine Kreative durch und durch. Aber damals? War ich ziemlich allein mit meiner Berufswahl. Orientierung gab‘s wenig, dafür viel Erwartung.
Und weißt du was? Es war gut so. Weil jeder Umweg mich ein Stück näher zu dem gebracht hat, was ich heute mache. Ich kreiere Torten, die Geschichten erzählen. Ich arbeite mit Geschmack, Gefühl und Begeisterung.
Spritzen waren gestern – heute gibt‘s Spritzbeutel. Weniger Pieks, mehr Tortenfreude.

Deine Heimatstadt und Wirkungsstätte ist Wien; weltweit bekannt für die Sachertorte. Was ist dein persönliches Signature-Gebäck, was macht die Torten von Alex Cake Arts so besonders?
Jedes Rezept? Von mir – keine Nachbauten, kein Copy-Paste-Kram. Nur ausgesuchte Zutaten und echtes Handwerk, das man schmeckt.
Dahinter steckt jede Menge Tüftelei, Fehlversuche und Aha-Momente. Als Autodidaktin bin ich Lehrmeisterin und Schülerin zugleich – das ist mein Signature.
Dieser rote Faden zieht sich durch jede meiner Kreationen: In jeder Torte stecken Herz, Können und eine Prise Rebellion.
Ein Beispiel? Mein Love Törtchen.
Süß und charmant auf den ersten Blick, doch dahinter steck ein Geschmackserlebnis: Passionsfruchtmousse, salziges Karamell, dunkle Schokoladencreme, Himbeerknusper und Brownieboden – fünf Schichten, die deinen Gaumen entzücken.

Interview mit AlexArts Tortenmanufaktur Wien
Das Führen einer Auftragskonditorei besteht aus den unterschiedlichsten Aufgaben und Themenbereiche. Was magst du von all deinen Tätigkeiten am liebsten daran? Und auf was würdest du gerne verzichten?
Also am meisten liebe ich‘s, wenn ich tüfteln darf. Neue Rezepte aushecken, Klassiker entstauben, Geschmackskombinationen testen, bis meine Probiercrew „Mmmh“ statt „Naja…“ sagt – da macht mein Herz einen kleinen Hüpfer.
Was ich nicht so prickelnd finde?
Bürokratie. Behördenkram. Buchhaltung.
Oder wie ich immer sage: das ist der Geschirrberg nach einem Backtag – keiner redet drüber, aber du kommst nicht drum rum.
Was ist deine Vision von Alex Art Cake? Bist du an dem Punkt, wo du sagst, so soll es bleiben oder gibt es weitere berufliche Ziele, die du in den kommenden Jahren erreichen möchtest?
Bleiben, wie‘s ist? Keine Chance.
Stillstand ist einfach nicht mein Ding.
Ich will überraschen, begeistern – mit Torten, die mehr sind als Show.
Geschmack ist kein Extra, er ist die Essenz. Er ist das Herzstück jeder Torte.
Geschmack darf spannend sein, herausfordern, berühren. Genau das treibt mich an: immer wieder Neues schaffen, das Menschen emotional erwischt.
Die Reise ist noch lange nicht zu Ende – im Gegenteil: ich hab noch einiges vor.

Ich werde immer wieder gefragt, ob ich eigentlich noch gerne Kuchen esse. Und da kann ich nur voller Überzeugung sagen: „Ja, klar!“
Wie ist das bei dir? Bei welcher süßen Spezialität wirst du immer schwach?
Wenn ich im August eine frische, noch heiße Palatschinke mit Wachauer Marillenmarmelade esse – gleich in der Küche, im Stehen, am besten barfuß, und direkt aus der Pfanne, ohne Teller (wer braucht schon Teller?) – dann kannst du sicher sein: Da werde ich schwach. So richtig.
Dann kann die fancyste Torte einpacken. Das ist für mich Kindheit, Sommer und Glück in einem. Und ja – ich nasch immer noch gern. Wär ja auch traurig, wenn man vom eigenen Werk nicht begeistert wäre, oder?

Liebe Alex, ich kann es gar nicht erwarten, dass sich unsere Wege mal im echten Leben kreuzen!
Bis dahin, herzliche Grüße nach Wien!
Heike
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Heike Krohz
Neben meinem handwerklichen Können zeichnen mich Herzlichkeit und mein Blick für Kleinigkeiten aus. Denn ich weiß ich nach mehr als 30 Jahren Backkunst genau: Die Details entscheiden!